Wallrabs ist seit einigen Jahren im Dorferneuerungsprogramm. Wied und Backhaus sind bereits saniert. Die alte Schule sollte als Nächstes dran sein. Hier haben der Heimatverein, der Kirmesverein und der Wallrabser Trachtenverein ihr Domizil. Doch aus der Sanierung wird nichts, wie die Vereine vom Bürgermeister erfahren mussten. Die Stadt Hildburghausen sei nicht in der Lage, den Eigenanteil von 35 % der nötigen Finanzmittel aufzubringen. Nun steht das Angebot, dass die Vereine das Haus selbst für einen symbolischen Kaufpreis übernehmen. Bisher nutzen sie die Räumlichkeiten mietfrei und tragen nur die Nebenkosten. Wäre die Sanierung erfolgt, hätte allein der Heimatverein an die Stadtverwaltung jährlich 1.500 € Miete zahlen sollen. Dazu kämen alle Nebenkosten in etwa gleicher Höhe. Auch ein Erbbaupachtvertrag war im Gespräch. Das kann der Verein nicht stemmen und hat es so auch dem Bürgermeister Holger Obst mitgeteilt.
Bis vor einem viertel Jahr war auch immer noch die Rede von der Sanierung, erst im Jahr 2015, dann 2016 und später 2017. Dennoch kam die Absage nicht ganz überraschend. Über die leere Stadtkasse wird schließlich seit Längerem geredet. Bei dem Gespräch der Vereine mit dem Bürgermeister Anfang Juli ging es dann auch nicht mehr um die Miethöhe, stattdessen um den Verkauf. Dass nun die Vereinsvorstände über das Angebot erst mit ihren Mitgliedern reden müssen, liegt auf der Hand. Der Kirmesverein hatte sich bereits für die Übernahme ausgesprochen. Für den Trachtenverein ist das keine Option, so deren Entscheidung.
Der Heimatverein tagte Mitte September. In der Versammlung informierte Vorstandsmitglied Michael Bumann über den Sachstand. Vereinsvorsitzender Jens Roterberg beleuchtete noch einmal die Historie. Er machte auch deutlich, dass im schlimmsten Fall die Wallrabser Vereine ohne Vereinshaus dastehen würden, wenn ein Anderer als die Vereine das Haus kauft.
Das Risiko abwägend, spricht mehr für die Übernahme durch die beiden Vereine. Auch eine Sanierung ist nicht vom Tisch. Sie könnte Schritt für Schritt in Angriff genommen. Fördermöglichkeiten gibt es. Die Wallrabser selbst wollen ebenso Hand anlegen, war aus der Runde zu hören. Es sollte ein Dachverein oder eine GbR gegründet werden, so der Vorschlag von Jens Roterberg. Träger wären die Vereine.
Nach ausgiebiger Diskussion gab es dann die Entscheidung. Alle anwesenden Vereinsmitglieder stimmten für den Kauf des Vereinshauses „Alte Schule“ zum symbolischen Preis von 1€. Der Bürgermeister wurde inzwischen über das Ergebnis informiert.